Meinungen

Dresdner Fernsehturm – Eine Kurve erzählt ihre Geschichte Kapitel IV – Die Radfahrer

Hallöchen liebe Leser, Fans, Mitfühlende und Opfer,

wie versprochen meldet sich hier wieder Eure regionale Berühmtheit – die Kurve.

Ich weiß gar nicht so richtig was hier in letzter Zeit los ist! Ständig gibt es in den einschlägigen Tagesblättern aktuelle Berichte, Meinungen und Wortmeldungen (mehr oder weniger qualifiziert) zu dem „Langen Kerl“ (FT) mir gegenüber, aber über mich schreibt oder spricht Keiner, nicht wahr Herr Hilbert (für Unkundige, der ist OB in DD). Nur die Sache mit dem Ignorieren werde ich Euch austreiben!!

Jetzt zum Thema – Radfahrer – um die Erwartungen bezüglich der Selfies zu dämpfen, heute muss es ohne gehen. Das ist leider nicht immer ganz jugendfrei und das zusammengewischte Ragout wollt Ihr nicht wirklich sehen…

Also los geht’s! Tag für Tag quälen sich „Kampfradfahrer“ hier den Berg hoch mit eigener Muskelkraft – Respekt, aber in meinen Bekannten, den Kurven, spielen sie mit ihrem Leben, weil man sie zu spät sieht ( die wollen so wie ich auch mal ab und zu etwas Spaß haben ;-)). Als Gallionsfigur auf einer Motorhaube machen sie sich dann doch ganz gut. Manche  fallen auch bloß um, na klar vor Erschöpfung.

So langsam mehren sich auch die Kandidaten mit den „Beschissfahrrädern“, aber auch die müssen ja irgendwann wieder den Berg runter und da bin ich ja da ;-).

Bergrunter, diese Radfahrer sind eine ganz besondere Spezies. Eigentlich sollten die nett, höflich und zuvorkommend zu mir sein. Aber die Realität sieht anders aus, rücksichtslos auf den Fußwegen, anpöbeln von Fußgängern und viel zu schnell…

Genau an der Stelle komme ich ins Spiel, aber zuerst will ich kategorisieren:

  1. Der Angsthase – der hat gute Chancen gesund vom Berg runter zu kommen, weil er absteigt und sein Rad den Berg hinunter schiebt – das ist halt echte Liebe. (Empfohlene Schutzkleidung – Eishockeyspieler).
  2. Der Quietscher – hat erkannt, hier wird es steil, drückt die Bremshebel so feste, dass es den ganzen Berg runter  quietscht (findet Herr E1 nachts um 02:00 Uhr ganz prima, aber wenigstens zum Wasser lassen geweckt), auch dieser kommt aber meist heil unten an. (Empfohlene Schutzkleidung – Fahrradhelm, Protektoren für Hände, Ellenbogen, Knie und Schienbein).
  3. Der Abenteurer –  lässt es laufen – der Mensch denkt und Gott lenkt, bitte an dieser Stelle beachten, auch dem Kollegen stehen gewerkschaftliche Pausen  und Ruhezeiten zu – Ausgang ungewiss. (Empfohlene Schutzkleidung – Fahrradhelm).
  4. Der Radrennfahrer – die fahren hier nur wegen meinem schönen  Kopfsteinplaster runter, da vibriert der Rahmen so schön, dass Gesäß wird massiert …Die Hangabtriebskraft hilft auch beim Beschleunigen. Ausgang – Schürfwunden u. ä. . (Empfohlene Schutzkleidung – Helm, egal Hauptsache die Birne ist verpackt).
  5. Der Treter – die höchste Stufe, denen geht es bergrunter nicht schnell genug, da wird zusätzlich noch in die Pedalen getreten, Rückenwind genutzt (wir sind dabei inzwischen jenseits der 50 km/h), Reaktionszeiten sind zu lang und …(Empfohlene Schutzkleidung – nutzt eh nichts).

Ihr ahnt es bereits, da gibt es ja auch noch mich – die Kurve … meine Fangemeinde unter den Radfahrern ist nicht besonders groß, aber egal, damit kann ich gut leben. Sicherlich habt Ihr noch aus dem letzten Kapitel die Beschilderung im Kopf (20 % Gefälle und 30 fahren) und von einem gewissenhaften Personenkreis den Hinweis, was diese Schilder bewirken sollen…

Herr E 1 hat inzwischen konsequent gehandelt, das Schlafzimmerfenster bleibt wegen der Schmerzensschreie immer zu (hat keine Lust als Ersthelfer zu arbeiten). Wer will denn auch immer dem Wimmern, besonders nachts, ausgesetzt sein.

Ein Kandidat Kategorie 5, ist vor nicht allzu langer Zeit über die Kuppe geschossen, hat echt alles gegeben, treten und tief über den Lenker gebeugt …Mein voller Einsatz war jetzt gefragt, Krümmung, Neigung, alles rein in die Waagschale (schnell noch die Flugbahn berechnet, dass könnt Ihr ja mal ohne Computer ausprobieren) – Check Laternchen – ist in Sicherheit. So jetzt Augen zu … nee, dass wäre Blödsinn, da verpasse ich die Haltungsnoten und das Spektakel, alsooo richtig hingeklotzt und da liegt er schon nach kurzer Flugshow ( kann ich bitte noch mal die Zeitlupe haben), sehr, sehr, sehr kurze Flugeinlage, aber perfekte Haltungsnoten!

Das Geheule und Geschrei war trotz geschlossener Fenster nicht zu überhören, Frau E1 kam raus und musste sich um das Häufchen Elend kümmern. Dazu wurde ein neuer Programmpunkt aufgerufen – sie sah, dies ist ein Fall für den Rettungsdienst. Die dufte Truppe kam und lud die Überbleibsel vom Treter ein. Und ab ging es ins Krankenhaus. Zurück blieb Frau E1 und die Reste des Rennrades der Marke „Superheld“… Herr E1 gewährte (in der Beziehung hat er ein echt großes Herz) dem physikalisch, blessierten „Superhelden“ in seiner Garage Obdach (hat nur drei Wochen gedauert).

Bin ich froh, dass mein Laternchen unberührt blieb …

Seid gespannt auf Kapitel V – Der Weg des Mageninhaltes und die wundersame Aufklärung dazu