Meinungen

Sachsenbad vs. Fernsehturm

Hier ein paar Gedanken hierzu von unserem Mitglied Jan Weigel:

Liebe Dresdner,

da mein Büro in Pieschen um die Ecke vom Sachsenbad ist, habe ich mich schon oft beim Vorbeifahren gewundert was aus dem Gebäude denn geworden ist. Ich war zu DDR Zeiten noch selbst drin: damals hatte ich auf der Leipziger Str. gleich um die Ecke gewohnt.

Kurzum: Die Stadt will das Sachsenbad an einen Investor verkaufen, da sie selbst – auch perspektivisch – kein Geld für eine Sanierung, geschweige denn Betrieb hat. Ein Investor wird da sicher kein Schwimmbad mehr rein machen, denn das trägt sich nicht.

Zu DDR Zeiten konnten 90% der Kinder schwimmen. Heute könne lt. Statistik noch 60% der Zehnjährigen schwimmen. Zu DDR Zeiten bedeutete „schwimmen können“: 200m sicher schwimmen (Schwimmabzeichen in Bronze). Heute bedeutet es: sich 25m über Wasser halten (Seepferdchen). Das nur mal als Denkanstoß zum Thema: wir brauchen kein städtisches Schwimmbad in einem dicht besiedelten Quartier mit vielen jungen, kinderreichen Familien und Rentnern.

Noch was: das Sachsenbad steht unter Denkmalschutz, die Stadt hat es aber in den letzten 25 Jahren (seit Schließung 1994) zur Ruine verfallen lassen. Eigentlich müßte der Herr OB Hilbert sich dafür selbst anzeigen, denn die Stadt ist nach sächs. Denkmalschutzgesetz verpflichtet, „Schaden von der denkmalgeschützten Bausubstanz abzuwenden“!

Das Sachsenbad ist ein bedeutendes Kultur- und Baudenkmal (errichtet 1928/29 vom Stadtbaurat Paul Wolf), als vorbildliches Beispiel einer gemeinwohlorientierten Stadtentwicklung, und war als solches zentraler Ausstellungsgegenstand im Dresdner Stadtmuseum, Ausstellung „Dresdner Moderne 1919 – 1933“…

So, und jetzt könnte man natürlich fragen, wo Geld für Investition und laufende Subventionierung besser angelegt wäre: FS Turm in privater Betreiberhand, oder städtisches Schwimm- und Gesundheitsbad, Rehazentrum, Bürgertreff, Bibliothek.

In Pieschen gibt es eine BI  für das S-Bad, welche diese Fragen so stellt. Wir als BI FS Turm sollten diese Fragen auch (an die Stadtverordneten!) stellen und uns so auch solidarisch mit der BI in Pieschen zeigen.

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